Wechsel in der Fraktionsspitze der Kreistagsfraktion

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Bei den Freien Demokraten im Kreistag ist eine jahrzehntelange Ära zu Ende gegangen. Thomas Bellizzi aus Ahrensburg hat in der Sommerpause den Fraktionsvorsitz von Karl-Reinhold Wurch übernommen. Der 74-jährige Fachanwalt für Verwaltungsrecht aus Bad Oldesloe saß mit kurzer Unterbrechung fast 40 Jahre für die FDP im Stormarner Kreistag, 32 Jahre stand er an der Spitze der Fraktion. Im Rentenalter möchte er nun mehr Zeit für seine fünf Enkelkinder und seine Hobbys haben, zu denen neben dem Kochen mittlerweile auch der Gemüseanbau im eigenen Gewächshaus gehört.


Thomas Bellizzi
 

Bis zur Kommunalwahl im Mai 2023 bleibt Wurch Abgeordneter im Kreistag und Vorsitzender des Hauptausschusses, um einen fließenden Übergang sicherzustellen. "Kalle Wurch hat mich politisch geprägt wie kaum ein Zweiter. Dass er mich als seinen Nachfolger vorgeschlagen hat und dass die Fraktion dem einstimmig gefolgt ist, sehe ich als großen Vertrauensbeweis", sagt Thomas Bellizzi. Der 39-jährige Diplom-Verwaltungswirt weiß, dass er in große Fußstapfen tritt: "Karl-Reinhold Wurch hat die Geschicke des Kreises über Jahrzehnte mitgeprägt und sich großes Ansehen erworben. Ich bin dankbar, dass er mir diese Aufgabe zutraut und ich die Chance dazu bekomme."

Thomas Bellizzi, der im Rettungsdienstreferat des Kieler Gesundheitsministeriums arbeitet, sitzt selbst bereits seit zwei Jahrzehnten im Kreistag, war viele Jahre Stellvertreter Wurchs und bringt aus seiner Heimatstadt Erfahrungen als Vorsitzender der Stadtfraktion mit. "Thomas Bellizzi ist prädestiniert für diese Aufgabe. Er weiß, wie der Hase läuft und wie man Mehrheiten organisiert", sagt Karl-R. Wurch über seinen Nachfolger.

Bei Grundthemen der Freien Demokraten wie einer soliden Haushaltspolitik steht Bellizzi für Kontinuität. Nicht nur als ehemaliger persönlicher Referent von Sozialminister Heiner Garg sieht er seine Schwerpunkte aber ebenfalls im Sozial- und Gesundheitsbereich: "Wir als FDP müssen aufpassen, dass wir alle Bevölkerungs- und Altersgruppen mitnehmen", sagt der 39-jährige Vater einer kleinen Tochter. Beispiele sind für ihn der kostenfreie Fahrdienst für Menschen mit Handicap ebenso wie gleiche Start- und Bildungschancen für jede und jeden. "Deshalb hatte die FDP z.B. bei der letzten Haushaltsberatung den Antrag gestellt, die Schülerbeförderung auch ab der 10. Klasse kostenfrei anzubieten."

Auch beim Thema Digitalisierung werde die Fraktion weiter Anträge einbringen. Hier besteht insbesondere im Bereich der Online-Angebote der Verwaltung dringender Nachholbedarf.