Ehrenamt fördern anstatt zu frustrieren!

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In Sonntagsreden auf das Ehrenamt wird oft und gerne betont, wie unverzichtbar es ist, wie viel ärmer die Gesellschaft ohne diese engagierten Menschen wäre, dass das Zusammenleben ohne sie vielleicht gar nicht mehr funktionieren würde. Nun ist ja nicht jeden Tag Sonntag, sondern meist Alltag. Das ist auch solange okay, wie sich Ehrenamtler nicht an sechs von sieben Tagen schlecht behandelt fühlen.

Nicht nur wir Freie Demokraten, alle Fraktionen in der Stadtverordnetenversammlung wissen, wie wichtig dieses freiwillige Engagement für das Gemeinwohl in der Schlossstadt ist. Und wenn es die Feuerwehr betrifft, geht es zusätzlich um Sicherheit für die Bürger. Deshalb sind wir in der Politik auch gewillt, alles Notwendige zu tun, um die Einsatzbereitschaft der Ortswehren zu gewährleisten. Leider scheinen das im Rathaus nicht alle so zu sehen. Beschlüsse der Stadtverordneten zu Ausrüstung und Fahrzeugen der Wehren werden einfach nicht umgesetzt. Das zieht sich mittlerweile über mehr als anderthalb Jahre, so dass man schon fast von einem Boykott sprechen kann. 

Das Aussitzen des Bürgerentscheids zu Parkplätzen in der Innenstadt hat bereits zu großen Frust bei den Kaufleuten geführt, nun macht diese Hinhaltetaktik der Verwaltung den Feuerwehrleuten das Leben schwer. Ahrensburg verfügt über die drittgrößte Freiwillige Feuerwehr im Land, und die rückt jedes Jahr zu mehr als 400 Einsätzen aus. Ohne die Ortswehren wäre die Stadt selbst in der Pflicht, den Brandschutz sicherzustellen - mit bezahlten Kräften. Dann würden immense Ausgaben drohen.

Aber nicht nur des lieben Geldes wegen, sondern ganz grundsätzlich muss es ein Umdenken geben. Eine Verwaltung ist für die Menschen in der Stadt da, nicht umgekehrt. Im Rathaus muss man sich als Dienstleister verstehen und nicht als besserwisserischer Profi, dem freiwilliges Engagement der Einwohner eher lästig ist. Die Stadtverordneten sind ebenfalls ehrenamtlich tätig. Und selbstverständlich sind sie Laien, wenn es um Fachfragen geht. Trotzdem entscheiden die Politiker darüber, was Priorität hat, was in Ahrensburg gemacht werden soll und was nicht. Natürlich berät die Verwaltung, aber sie muss die Dinge auch dann umsetzen, wenn sie entgegen ihrer Hinweise beschlossen wurden.

Das gilt generell, wiegt aber noch mal schwerer, wenn es um das Ehrenamt geht. Ohne dieses bürgerschaftliche Engagement wird die Stadt ärmer und weniger lebenswert. Das war schon immer die Haltung der FDP, das ist heute aber wichtiger denn je. Es wird Zeit das es auch im Ahrensburger Rathaus gelebt wird. 

Thomas Bellizzi
FDP-Ahrensburg